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Verschiedene Auslegungsmöglichkeiten
Das auch in der Bibel vorkommende Wort „Prädestination“ wird auf zwei verschiedene Weisen verstanden.
- Erstens Prädestination auf der Basis von Vorherwissen. Prädestination ist der von Ewigkeit her gefasste, aus Liebe erwachsene Ratschluss Gottes, mit dem er eine geschichtliche Heilsordnung festlegt, um allen Menschen das ewige Heil zu ermöglichen. Gott hat vorherbestimmt, dass Jesus der einzige und absolute Mittler zu Gott ist.
- Zweitens ist es der Glaube, dass der souveräne Gott über Heil und Unheil des Menschen entscheidet und dabei dessen Willen unbeachtet lässt. Der Mensch kann an dieser Entscheidung Gottes nichts ändern. Innerhalb dieses Verständnisses gibt es zwei Denkrichtungen: die „einfache Prädestination“, die Martin Luther gelehrt hat und auch heute noch einige Lutheraner glauben, und die von den Calvinisten geglaubte „doppelte Prädestination“.
Die einfache Prädestination bedeutet, dass Gott im Vorhinein die erwählt, die zu ihm kommen werden.
Doppelte Prädestination hingegen meint, dass Gott im Vorhinein festlegt, wer zum Himmel oder zur Hölle bestimmt ist.
In den weiteren Ausführungen wird das Wort „Prädestination“ in dieser zweiten Weise verwendet.
Innerhalb des zweiten Verständnisses gibt es drei Hauptvertreter:
Augustinus (354–430):
Augustinus war der Erste, der eine systematische Lehre der Prädestination entwickelte. Er sah sich gezwungen, den Gedanken der unverdienten und willkürlichen Gnade Gottes zu verteidigen, dies führte ihn dazu, die Lehre der Prädestination zu entwickeln. In „Ad Simplicianum“ beschreibt er seine Gedanken über Römer 5,12 und Kapitel 9.
Zu allererst existiert der Plan Gottes und entsprechend seines Planes erwählt er […] (Ad Simplicianum I, 2,6)
An anderer Stelle erklärt er, dass Gott so viele Menschen für sein Reich bestimmt, wie Engel vom Glauben abfielen. (Glaube, Hoffnung und Liebe / Enchiridion de fide, spe et caritate / IX, 29)
Martin Luther (1483–1546):
Martin Luther, ursprünglich ein Augustinereremit, baute auf Augustinus‘ Lehre auf und entwickelte diese — mehr als tausend Jahre später — weiter. In seinem Werk „Vom unfreien Willen“ schreibt er:
Denn wenn wir glauben, es sei wahr, dass Gott alles vorherweiß und vorherordnet, dann kann er in seinem Vorherwissen und in seiner Vorherbestimmung weder getäuscht noch gehindert werden, dann kann auch nichts geschehen, wenn er es nicht selbst will. Das ist die Vernunft selbst gezwungen zuzugeben, die zugleich selbst bezeugt, dass es einen freien Willen weder im Menschen noch im Engel, noch in sonst einer Kreatur geben kann.1
Calvin (1509–1564):
Calvins Lehre gewann durch die Anerkennung seiner Lehre auf der Synode von Dordrecht (1618/1619) in den Niederlanden viel Einfluss. Dort wurde sie zur offiziellen Lehre der Reformierten.
Mit Prädestination meinen wir den ewigen Ratschluss Gottes, durch den er mit sich selbst beschließt, was mit einem Menschen für immer geschehen soll. Es sind nicht alle geschaffen worden zu gleichen Voraussetzungen, sondern einige sind vorherbestimmt zum ewigen Leben, andere zur ewigen Verdammnis. (Institutio Christianae Religionis 3.21.5)
Das biblische Verständnis
Gott ist ewig. Er ist nicht wie Menschen an die Zeit gebunden. Für ihn ist alles Gegenwart. Er weiß, wer seinem Ruf, der an alle Menschen ergeht, folgen wird. Gott bestärkt diese positive Antwort des Menschen durch seine Erwählung, durch die er sie dazu bestimmt, seine gehorsamen Kinder zu werden.
Denn die er vorher erkannt hat, die hat er auch vorherbestimmt, dem Bilde seines Sohnes gleichförmig zu sein, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern. Die er aber vorherbestimmt hat, diese hat er auch berufen; und die er berufen hat, diese hat er auch gerechtfertigt; die er aber gerechtfertigt hat, diese hat er auch verherrlicht. (Römer 8,29–30)
Beide Verse gehören inhaltlich zusammen. In Vers 29 wird ausgedrückt, dass Gott nach seinem Vorherwissen erwählt. Das heißt, dass Gott nicht willkürlich, sondern aufgrund der Entscheidung der Menschen, die er schon von Ewigkeit her kennt, erwählt.
Petrus, Apostel Jesu Christi, den Fremdlingen von der Zerstreuung von Pontus, Galatien, Kappadozien, Asien und Bithynien, die auserwählt sind nach Vorkenntnis Gottes, des Vaters, in der Heiligung des Geistes zum Gehorsam […] (1 Petrus 1,1–2)
Gott würde gern alle Menschen erwählen und retten, um mit ihnen auf ewig zusammen sein zu können, aber er zwingt niemanden dazu, mit ihm eine Beziehung einzugehen.
Dies ist gut und angenehm vor unserem Heiland-Gott, welcher will, dass alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. (1 Timotheus 2,3–4)
Der Herr verzögert nicht die Verheißung, wie es einige für eine Verzögerung halten, sondern er ist langmütig euch gegenüber, da er nicht will, dass irgendwelche verloren gehen, sondern dass alle zur Buße kommen. (2 Petrus 3,9)
In der Bibel finden wir eindeutige Stellen, dass es Gottes Wille ist, dass jeder gerettet werde, aber auch, dass wir Menschen den freien Willen haben, uns für oder gegen ihn zu entscheiden. Wenn Gott nicht den freien Willen des Menschen berücksichtigen würde, wäre die Hölle leer, weil Gott jeden retten würde.
[…] die Pharisäer aber und die Gesetzesgelehrten machten den Ratschluss Gottes für sich selbst wirkungslos, indem sie sich nicht von ihm taufen ließen. (Lukas 7,30)
Gottes Ziel für diese Welt
Gott ist Liebe und er ist gerecht und wir wissen, dass alle Tugenden in seinem Wesen vereinigt sind. Er liebt die Menschen, die er schuf. Er will sicher nicht, dass Menschen sündigen, weil sie ihn damit entehren und sich selbst zerstören. Gott will, dass alle Menschen Frieden haben, Gott suchen und gerettet werden. Aber warum ist das denn nicht so? In der Realität gibt es viel Bosheit, Egoismus, Kriege und Lieblosigkeit in der Welt, und die Menschen suchen Gott nicht. Woher kommt denn das, wenn dieser Ungehorsam doch sicher Gottes Willen widerspricht?
Die Antwort muss darin liegen, dass Gott den freien Willen des Menschen akzeptiert und dass durch die falsche Entscheidung des Menschen Sünde in die Welt kommen konnte.
Die Lehre der Prädestination besagt aber in Wirklichkeit, dass Gott die Sünde schon im Vorhinein plante und dass er wollte, dass die Masse der Menschen in die Hölle geht. Das würde Gott zum Urheber der Sünde machen, weil er dann ja über den Willen des Menschen bestimmen würde und sie in die Sünde treiben würde. Noch bevor sie geboren sind, entscheidet Gott (nach Calvins Vorstellung), dass sie niemals die Chance haben werden, gerettet zu sein. Das ist eine gotteslästerliche Vorstellung, die Gott zu einem grausamen, willkürlichen Despoten macht.
Calvin selbst hat dieses “Problem” auch erkannt, aber leider blieb er bei seiner Meinung. Er behauptet, dass Gott den Sündenfall gewollt und durchgesetzt hat, weil auch die Verdammnis der Menschen Gott verherrlichen sollte.
Sollte ich wirklich Gefallen haben am Tod des Gottlosen, spricht der Herr, HERR, nicht vielmehr daran, dass er von seinen Wegen umkehrt und lebt? […] Werft von euch alle eure Vergehen, mit denen ihr euch vergangen habt, und schafft euch ein neues Herz und einen neuen Geist! Ja, wozu wollt ihr sterben, Haus Israel? Denn ich habe kein Gefallen am Tode dessen, der sterben muss, spricht der Herr, HERR. So kehrt um, damit ihr lebt! (Ezechiel 18,23.31–32)
Wir finden in der Bibel oft die Aufforderung: „Bekehrt euch!“ Das setzt auch voraus, dass die Bekehrung möglich sein muss! Wenn er uns ruft: „Bekehrt euch!“ befiehlt er nicht, aber er ermuntert, fragt, fordert auf, bittet inständig. Für den Allmächtigen ist es keine Demütigung, uns zu fragen — denn er ist vollkommen demütig:
Wir bitten für Christus: Lasst euch versöhnen mit Gott! (2 Korinther 5,20)
Beziehung, Liebe und Wille
Das Ziel, auf das hin der Mensch geschaffen wurde, besteht in einer Beziehung zu Gott (Johannes 17,3). Eine Beziehung wird vor allem durch Liebe und Freiheit charakterisiert. Wenn jemand dazu gezwungen wird, mit einem anderen Menschen zusammenleben zu müssen, ist es nicht ein Ausdruck einer tiefen Liebe, die diese Menschen verbindet. Eine Beziehung ist dann ein Ausdruck der Liebe, wenn beide Parteien auch die Möglichkeit haben, sich für oder gegen diese Beziehung zu entscheiden. Wenn man den Willen eines anderen steuern kann, wird er zu einem Roboter. Roboter tun das, wozu sie gemacht wurden. Gott schuf aber nicht Roboter, sondern Menschen, die vor der Entscheidung stehen, ob sie Gott lieben möchten oder nicht.
Ich rufe heute den Himmel und die Erde als Zeugen gegen euch auf: Das Leben und den Tod habe ich dir vorgelegt, den Segen und den Fluch! So wähle das Leben, damit du lebst, du und deine Nachkommen, indem du den HERRN, deinen Gott, liebst und seiner Stimme gehorchst und ihm anhängst! (Deuteronomium 30,19–20a)
Jerusalem, Jerusalem, die da tötet die Propheten und steinigt, die zu ihr gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken versammelt unter ihre Flügel, und ihr habt nicht gewollt! (Matthäus 23,37)
Ist es nicht so, wenn du recht tust, erhebt es sich? Wenn du aber nicht recht tust, lagert die Sünde vor der Tür. Und nach dir wird ihr Verlangen sein, du aber sollst über sie herrschen. (Genesis 4,7)
Auch nach dem Sündenfall ist es möglich, nicht in Sünden versklavt zu sein, sondern über sie zu herrschen.
Schlussfolgerungen aus der Lehre der Vorherbestimmung
- Menschen, die an Prädestination glauben, leugnen, dass der Mensch einen freien Willen hat, um das Heilsangebot Gottes anzunehmen oder abzulehnen.
- Sie glauben auch, dass der Mensch völlig verdorben sei, denn wenn der Mensch fähig wäre, das Gute zu wählen, könnte er auch Gott suchen.Denn wenn Nationen, die kein Gesetz haben, von Natur dem Gesetz entsprechend handeln, so sind diese, die kein Gesetz haben, sich selbst ein Gesetz. (Römer 2,14)
- Des Weiteren, wenn jemand dazu vorherbestimmt ist, mit Gott zu leben, ist es unmöglich, wieder von ihm weg zu gehen; das heißt, wenn jemand Prädestination lehrt, muss er auch lehren, dass es keinen Abfall vom Glauben gibt.
Siehe auch: Über den Abfall vom Glauben - Derjenige, der erwählt wurde, kann der „Gnade“ Gottes nicht widerstehen, weil die Erwählten auf jeden Fall zu Gott kommen werden.Ihr Halsstarrigen und Unbeschnittenen an Herz und Ohren! Ihr widerstrebt allezeit dem Heiligen Geist, wie eure Väter, so auch ihr. (Apostelgeschichte 7,51)
- Prädestination verneint auch die Wichtigkeit der Werke. In der Bibel wird aber deutlich ausgedrückt, dass Glaube ohne Werke tot ist.
Siehe auch: Glaube und Werke Was nützt es, meine Brüder, wenn jemand sagt, er habe Glauben, hat aber keine Werke? Kann etwa der Glaube ihn erretten? … Willst du aber erkennen, o eitler Mensch, dass der Glaube ohne die Werke nutzlos ist? (Jakobus 2,14.20)Nach dieser Lehre ist es dann auch nicht möglich, an den Früchten zu erkennen, ob jemand Christ ist oder nicht.
Siehe auch: Was heißt Christ sein?
Das ist ein klarer Widerspruch zu Matthäus 7,16, wo steht, dass wir den Baum an seinen Früchten erkennen werden:An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Liest man etwa von Dornen eine Traube oder von Disteln Feigen?Wirklichem Glauben folgen Werke der Hingabe.
- Die „Kirche“ verliert ihre Bedeutung, weil nicht mehr klar ist, wer zu ihr gehört und wer nicht. In „Gemeinden“ befinden sich viele Menschen, die nicht gläubig sind, obwohl doch in 2 Korinther 6,14–7,1 deutlich steht, dass Gläubige und Ungläubige nicht unter einem Joch gehen und für das gleiche Reich kämpfen können:
Geht nicht unter fremdartigem Joch mit Ungläubigen! Denn welche Verbindung haben Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit? Oder welche Gemeinschaft Licht mit Finsternis? Und welche Übereinstimmung Christus mit Belial? Oder welches Teil ein Gläubiger mit einem Ungläubigen? Und welchen Zusammenhang der Tempel Gottes mit Götzenbildern? Denn wir sind der Tempel des lebendigen Gottes; wie Gott gesagt hat: „Ich will unter ihnen wohnen und wandeln, und ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein.“ Darum geht aus ihrer Mitte hinaus und sondert euch ab, spricht der Herr, und rührt Unreines nicht an, und ich werde euch annehmen und werde euch ein Vater sein, und ihr werdet mir Söhne und Töchter sein, spricht der Herr, der Allmächtige. Da wir nun diese Verheißungen haben, Geliebte, so wollen wir uns reinigen von jeder Befleckung des Fleisches und des Geistes und die Heiligkeit vollenden in der Furcht Gottes. Deshalb hat man eine Unterscheidung zwischen sichtbaren Ortsgemeinden (wo auch Ungläubige sind) und der Kirche der Gläubigen (unsichtbare Kirche, die unabhängig von Ort und Zeit besteht) eingeführt. Aber diese künstliche Unterscheidung ist ohne jede biblische Grundlage.
- Prädestination heißt, dass jemand, der sich heute bekehren will, es nicht kann, weil er darauf warten muss, bis Gott ihn „bekehrt“. Er kann also nicht beginnen, ein heiliges, gottgefälliges Leben zu führen, obwohl es doch in Hebräer 3,7–8 / Psalm 95,7–8 heißt: „Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht“. Diese katastrophale Verführung hat passive Menschen zur Folge.
- Falsches Gottesbild: Wenn Gott ungeachtet des Willens der Menschen vorherbestimmt, wer gerettet sein wird und wer nicht, bedeutet das, dass Gottes Zorn auf denen liegt, welche er nicht rettet, und dass er die Menschen straft, die er in Wirklichkeit nie retten wollte.
- Prädestination behauptet, dass alles nach Gottes Plan geschieht, den er von Ewigkeit her gefasst hat. Dies würde zur Folge haben, dass Gott für Menschen nicht nur das Gute nicht wollte, sondern das Böse aktiv anstrebte. Dadurch wird er zum Urheber der Sünde.
- Wie am Anfang erwähnt, gibt es verschiedene Lehren über die Prädestination — die einfache und doppelte Prädestination. In Wirklichkeit ist dieser Unterschied nicht entscheidend. Beide Lehren schließen den freien Willen aus. Wenn Gott „nur“ die erwählt, die zur Ewigkeit mit ihm bestimmt sind, dann gehen die anderen automatisch in die Hölle. Dadurch ist Gott selbst an der Verdammung derer, die er nicht rettet, schuld.
- Wer Prädestination lehrt, sollte sich darüber im Klaren sein, dass er das Wesen des Menschen falsch versteht. Er wertet das Menschsein ab, indem er sein Personsein leugnet. Eine Person zu sein heißt, fähig zu sein, aus freiem Willen und der Vernunft entsprechend zu handeln. Das ist auch seine Verpflichtung. Eine Person handelt aus bestimmten Motiven heraus und wird von Zielen geleitet. Dadurch stellt sich dem Menschen auch die Frage nach dem Sinn des Lebens, und er erfährt auch die Auswirkungen seiner frei gewählten Lebensweise.
Bibelstellen, die den freien Willen auszuschließen scheinen:
Wir sind uns dessen bewusst, dass es jemandem, dessen Denken tief von der Lehre der Prädestination geprägt ist, schwerfällt, einige Stellen des Neuen Testaments anders zu verstehen, als es seiner Prägung entspricht. Den wirklichen Sinn der Verse zu verstehen, welche nach Prädestination klingen, würde eine tiefere Auseinandersetzung erfordern. Es ist wichtig, dass wir immer auch berücksichtigen, was wir aus der Bibel über Gottes Wesen wissen. Schließlich gibt es im Alten und Neuen Testament viele andere Ausdrücke, die nicht wörtlich verstanden werden können.
Epheser 1,3–5.11
Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus! Er hat uns gesegnet mit jeder geistlichen Segnung in der Himmelswelt in Christus, wie er uns in ihm auserwählt hat vor Grundlegung der Welt, dass wir heilig und tadellos vor ihm seien in Liebe, und uns vorherbestimmt hat zur Sohnschaft durch Jesus Christus für sich selbst nach dem Wohlgefallen seines Willens […] Und in ihm haben wir auch ein Erbteil erlangt, die wir vorherbestimmt waren nach dem Vorsatz dessen, der alles nach dem Rat seines Willens wirkt.
Wo liegt der Schwerpunkt der Aussage in Vers 4? Betonen wir, dass er „uns erwählt hat“, dann könnte man es wie Calvin verstehen. Die Sache sieht aber ganz anders aus, wenn wir lesen: „Denn in ihm hat er uns erwählt“. Mit diesem Verständnis steht in diesem Vers nichts anderes als in Johannes 3,16. Dort ist die Rede davon, dass Gott jeden, der an seinen Sohn glaubt, retten will, während die, die ihn ablehnen, verloren gehen.
In Epheser 1,4 bedeutet das, dass er uns in Christus erwählt hat — aber eben nur in Christus. Dieser Gedanke findet sich auch in den Versen 3,5 und 11. Das heißt also, wenn wir nicht zu Christus kommen, stellen wir uns außerhalb der Erwählung und Bestimmung Gottes. Die Lehre von der Erwählung bzw. Vorherbestimmung in Christus ist in dieser Form nur ein anderer Ausdruck dafür, dass wir nur durch die Gnade Gottes errettet werden, die ihren Grund nicht in unseren Werken, sondern allein im Erbarmen Gottes mit uns hat. Diese Gnade ist aber für alle Menschen offen (1 Timotheus 2,4), nicht nur für eine von vornherein feststehende Zahl, wie es der Calvinismus behauptet.
Philipper 2,12–13
Daher, meine Geliebten, wie ihr allezeit gehorsam gewesen seid, nicht nur in meiner Gegenwart, sondern jetzt noch viel mehr in meiner Abwesenheit, bewirkt euer Heil mit Furcht und Zittern! Denn Gott ist es, der in euch wirkt sowohl das Wollen als auch das Wirken zu seinem Wohlgefallen.
Am Anfang des Kapitels schreibt Paulus über Jesus, dass er sich selbst erniedrigte und immer darauf bedacht war, sein Leben ganz in den Dienst für andere zu stellen. Deshalb wurde ihm die Herrlichkeit gegeben, die ihm gebührt.
Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm den Namen verliehen, der über jeden Namen ist. (Philipper 2,9)
In Vers 12 erklärt Paulus weiter: „Daher“ sollt ihr alles tun, was in euren Kräften steht, um an der Beziehung zu Gott fest zu halten und das Ziel zu erreichen. Es ist klar, dass für diese Entscheidung unser Wille und unsere Kraft nie ausreichen würden. Deshalb sollen wir uns mit „Furcht und Zittern“ an Gott wenden. Dieser Ausdruck soll uns die Ernsthaftigkeit dessen bewusst machen, was es bedeutet, vor dem allmächtigen Gott zu stehen (Vers 12), der unseren kleinen Willen stärkt (Vers 13).2 Er kann und will uns die Kraft und den Willen zu unserem Tun geben.
Man darf Vers 13 nicht falsch verstehen; diese Worte bedeuten nicht, dass der Mensch keinen Einfluss auf seinen eigenen Willen hätte, sonst hätte Paulus nie geschrieben: „Bewirkt euer Heil mit Furcht und Zittern“. Wir können das nur tun, wenn wir einen freien Willen haben.
Am Anfang von Vers 13 steht: „Denn Gott ist es, der in euch wirkt“. Er möchte damit sagen, warum wir uns mit Furcht und Zittern an Gott wenden sollen, nämlich weil er derjenige ist, der uns helfen kann.3
Johannes 6,44
Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zieht; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag.
Jesus hatte gerade vorher ausgedrückt, dass er das wahre Brot ist und ewiges Leben gibt und deshalb die Menschen an ihn glauben sollen. Sie sollen ihm als Messias folgen. Den Juden war es immer klar, dass sie nur Gott folgen sollten. Daher war es für sie nicht einfach, den Anspruch Jesu (ihm zu folgen) zu akzeptieren. Aus diesem Grund betont Jesus die starke Einheit, die zwischen ihm und dem Vater, den sie schon kannten, besteht.
Wenn Jesus sagt, dass der Vater einen Menschen zieht, will er dadurch zeigen, wie jemand zu Jesus kommt. Das heißt aber nicht, dass Gott nicht willig wäre, jeden Menschen zu ziehen, wenn er bereit wäre, ihm zu folgen.
Noch ein paar Gedanken zum Zusammenhang:
Die Aussage Jesu ist eine direkte Reaktion auf die Frage in Vers 42, die zum Teil aus Enttäuschung, zum Teil aus einer klaren Ablehnung kommt:
Ist dieser nicht Jesus, der Sohn Josefs, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie sagt denn dieser: Ich bin aus dem Himmel herabgekommen? (Johannes 6,42)
Hätte Jesus geantwortet: „Ihr habt keine Möglichkeit zur Entscheidung.“ oder: „Der Vater bestimmt, wer eine Beziehung zu ihm haben kann.“, dann würde das überhaupt nicht in diesen Zusammenhang passen. Aber die Reaktion der Menschen zeigt, dass sie verstanden, dass Jesus beansprucht, der Sohn Gottes zu sein, der vom Himmel herabkam und in vollkommener Einheit mit dem Vater ist. In Vers 45 setzt er fort:
Es steht in den Propheten geschrieben: „Und sie werden alle von Gott gelehrt sein“. Jeder, der von dem Vater gehört und gelernt hat, kommt zu mir. (Johannes 6,45)
Diese Verse sprechen über das richtige Verständnis von der Offenbarung Gottes und der richtigen Einstellung zum Messias, d.h. zu Jesus. Jeder wird dazu gerufen, nicht nur eine Elite von Menschen, die es noch nicht wissen.
Römer 9
1 Ich sage die Wahrheit in Christus, ich lüge nicht, wobei mein Gewissen mir Zeugnis gibt im Heiligen Geist, 2 dass ich große Traurigkeit habe und unaufhörlichen Schmerz in meinem Herzen; 3 denn ich selbst, ich habe gewünscht, verflucht zu sein von Christus weg für meine Brüder, meine Verwandten nach dem Fleisch; 4 die Israeliten sind, deren die Sohnschaft ist und die Herrlichkeit und die Bündnisse und die Gesetzgebung und der Gottesdienst und die Verheißungen; 5 deren die Väter sind und aus denen dem Fleisch nach der Christus ist, der über allem ist, Gott, gepriesen in Ewigkeit. Amen.6 Nicht aber als ob das Wort Gottes hinfällig geworden wäre; denn nicht alle, die aus Israel sind, die sind Israeliten,7 auch nicht, weil sie Abrahams Nachkommen sind, sind alle Kinder, sondern „in Isaak wird dir eine Nachkommenschaft genannt werden“. 8 Das heißt: Nicht die Kinder des Fleisches, die sind Kinder Gottes, sondern die Kinder der Verheißung werden als Nachkommenschaft gerechnet. 9 Denn dieses Wort ist ein Wort der Verheißung: „Um diese Zeit will ich kommen, und Sara wird einen Sohn haben.„10 Nicht allein aber bei ihr war es so, sondern auch bei Rebekka, als sie von einem, von unserem Vater Isaak, schwanger war. 11 Denn als die Kinder noch nicht geboren waren und weder Gutes noch Böses getan hatten — damit der nach freier Auswahl gefasste Vorsatz Gottes bestehen bliebe, 12 nicht aufgrund von Werken, sondern aufgrund des Berufenden -, wurde zu ihr gesagt: „Der Ältere wird dem Jüngeren dienen“; 13 wie geschrieben steht: „Jakob habe ich geliebt, aber Esau habe ich gehasst.“14 Was sollen wir nun sagen? Ist etwa Ungerechtigkeit bei Gott? Auf keinen Fall! 15 Denn er sagt zu Mose: „Ich werde mich erbarmen, wessen ich mich erbarme, und werde Mitleid haben, mit wem ich Mitleid habe.„16 So liegt es nun nicht an dem Wollenden, auch nicht an dem Laufenden, sondern an dem sich erbarmenden Gott. 17 Denn die Schrift sagt zum Pharao: „Eben hierzu habe ich dich erweckt, damit ich meine Macht an dir erweise und damit mein Name verkündigt werde auf der ganzen Erde.“ 18 Also nun: Wen er will, dessen erbarmt er sich, und wen er will, verhärtet er.19 Du wirst nun zu mir sagen: Warum tadelt er noch? Denn wer hat seinem Willen widerstanden? 20 Ja freilich, Mensch, wer bist du, der du das Wort nimmst gegen Gott? Wird etwa das Geformte zu dem Former sagen: Warum hast du mich so gemacht? 21 Oder hat der Töpfer nicht Macht über den Ton, aus derselben Masse das eine Gefäß zur Ehre und das andere zur Unehre zu machen? 22 Wenn aber Gott, willens, seinen Zorn zu erweisen und seine Macht zu erkennen zu geben, mit vieler Langmut die Gefäße des Zorns ertragen hat, die zum Verderben zubereitet sind, 23 und wenn er handelte, damit er den Reichtum seiner Herrlichkeit an den Gefäßen des Erbarmens zu erkennen gebe, die er zur Herrlichkeit vorher bereitet hat, 24 nämlich an uns, die er auch berufen hat, nicht allein aus den Juden, sondern auch aus den Nationen. 25 Wie er auch in Hosea sagt: „Ich werde Nicht-mein-Volk mein Volk nennen und die Nicht-Geliebte Geliebte.“ 26 „Und es wird geschehen, an dem Ort, da zu ihnen gesagt wurde: Ihr seid nicht mein Volk, dort werden sie Söhne des lebendigen Gottes genannt werden.“ 27 Jesaja aber ruft über Israel: „Wäre die Zahl der Söhne Israels wie der Sand des Meeres, nur der Rest wird gerettet werden. 28 Denn indem er das Wort vollendet und abkürzt, wird der Herr es auf der Erde ausführen.“ 29 Und wie Jesaja vorher gesagt hat: „Wenn nicht der Herr Zebaoth uns Nachkommenschaft übrig gelassen hätte, so wären wir wie Sodom geworden und Gomorra gleich geworden.“30 Was wollen wir nun sagen? Dass die Nationen, die nicht nach Gerechtigkeit strebten, Gerechtigkeit erlangt haben, eine Gerechtigkeit aber, die aus Glauben ist; 31 Israel aber, das einem Gesetz der Gerechtigkeit nachstrebte, ist nicht zum Gesetz gelangt.32 Warum? Weil es nicht aus Glauben, sondern als aus Werken geschah. Sie haben sich gestoßen an dem Stein des Anstoßes, 33 wie geschrieben steht: „Siehe, ich lege in Zion einen Stein des Anstoßes und einen Fels des Ärgernisses, und wer an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden.“
Das Problem der Juden (besonders 9,1–8.30–33)
Die Juden verließen sich auf das Gesetz und die ihnen gegebenen Verheißungen auf eine formalistische und nicht geistliche Weise (Lukas 3,8). Sie hörten nicht auf Jesus (Johannes 8,39). Das hatte einen scheinbaren Widerspruch zur Folge: Die Heiden fanden Erlösung, obwohl sie nicht danach suchten, und die Juden, die unermüdlich der Erlösung nachjagten, konnten sie nicht finden (Römer 9,30–32). Paulus löst diesen „Widerspruch“ im 9. Kapitel des Römerbriefes, in dem er sagt, dass ein Mensch mit seiner Aktivität nicht den Maßstab für Gerechtigkeit bestimmen kann. Er beginnt mit dem Thema der Verheißung.
Zum Text im Einzelnen
In den Versen 1–5 beschreibt Paulus, was Israel alles empfing: die Sohnschaft, die Herrlichkeit, die Bundesschließungen, die Gesetzgebung, den Gottesdienst und die Verheißungen, dass der Messias aus den Juden kommen wird. Die Juden sahen diese Dinge als Garantie für ihre Erlösung. Trotzdem behauptet Paulus (Verse 1–3), dass die meisten unter ihnen nicht gerettet sind. Den Juden erscheint das als ein Widerspruch: Einerseits erhielten sie die Verheißungen, andererseits werden die meisten von ihnen doch nicht erlöst. Paulus hält dem entgegen, dass Gottes Wort nicht hinfällig geworden ist.
Vers 6: Ist Gottes Wort hinfällig? Nein, aber es ist nicht das Entscheidende, ein leiblicher Nachkomme Abrahams zu sein, sondern Gott gegenüber gehorsam zu sein — ein Kind der Verheißung, das als Abrahams Erbe zählt (Vers 7).
Verse 9–13: Paulus schreibt über Isaak und Jakob. Jakob ist ein besonders gutes Beispiel dafür, dass die Verheißung nicht nach menschlichen Maßstäben weiter gegeben wurde. Esau war der Erstgeborene und entsprechend der Überlieferung wäre er der Erbe der Verheißung gewesen. Die Wirklichkeit sah aber anders aus. Daran ist gut sichtbar, dass Gott sich das Recht vorbehält zu entscheiden, wer der Träger der Verheißung werden soll.
Paulus spricht hier grundsätzlich über die Frage der geistlichen Aufgaben im Erlösungsplan.
„Denn als die Kinder noch nicht geboren waren und weder Gutes noch Böses getan hatten […]“ (Vers 11): Gott entschied, dass Esau Jakob dienen sollte. Diese Unterordnung Esaus unter Jakob drückt sicher nicht aus, dass Gott im Vorhinein bestimmt hätte, wer errettet und wer verdammt werden sollte, aber dass Gott schon vor ihrer Geburt entschied, wer der Träger der Verheißung sein würde. Dadurch konnte sich Jakob nicht rühmen, dass er es durch Werke erlangt habe (Vers 12).
Oft wird Vers 13 so erklärt, dass Rebekka schon vor der Geburt ihrer Zwillinge offenbart wurde, dass Gott Jakob lieben und Esau hassen werde. Vers 13 ist aber ein Zitat aus Maleachi 1,1–5 und wurde einige Jahrhunderte nach dem Tod Esaus und Jakobs geschrieben. Dieser Text sagt nur aus, dass Gott das Volk Esaus (die Edomiter) verworfen hatte, weil sie von Anfang an eine feindliche Gesinnung gegen Israel hatten (Numeri 20,14–21). Wieder ist es nicht Esaus persönliches Schicksal, das hier zum Thema gemacht wird, sondern das Schicksal der Edomiter als Volk. Paulus zitiert Maleachi, um zu zeigen, dass Israel (Jakobs Nachkommen) die Erwählten sind.
Verse 14–16: „[…] Ist etwa Ungerechtigkeit bei Gott? Auf keinen Fall!“, weil er entsprechend seines Maßstabes erwählt und nicht nach menschlichen Erwartungen und Maßstäben. Er hat das Recht, den zu bestimmen, der der Träger der Verheißung werden soll.
Verse 17–19: Das Thema ist hier nicht die Erlösung des Pharaos, sondern es geht um sein Einverständnis, das Volk Israel aus Ägypten ziehen zu lassen. Gottes Plan geht in Erfüllung, auch wenn der Pharao sich ganz gegen das Volk stellt. Niemand kann Gottes Plan für die Menschheit aufhalten. Auch wenn der Pharao den Israeliten sofort erlaubt hätte, Ägypten zu verlassen, hätte er nicht den Glauben an den Gott Israels angenommen, sondern wäre ein Götzendiener geblieben. Gott hat den Menschen so geschaffen, dass er sich selbst verhärtet, wenn er Gott ablehnt. In diesem Beispiel wird deutlich, dass Paulus nicht erklären möchte, warum der Pharao verdammt und damit nicht von Gott erwählt wird, sondern er will seine Bosheit, sich gegen das Volk Israel aufzulehnen, herausstreichen.
Verse 20–24: Paulus leitet die folgenden Gedanken von Jeremia 18,1–10 ab:
Ein Töpfer (Gott) formt den Ton. Es scheint, als ob er sieht, wie Menschen handeln und er dementsprechend seine Gefäße formt. Aber hier geschieht etwas anderes. Der Töpfer macht sogar aus den zerfallenen Gefäßen neue, die zur Herrlichkeit bestimmt sind. Das heißt, dass dieser Text sehr klar gegen Prädestination spricht und Gottes Barmherzigkeit und Gnade zum Ausdruck kommen.
Paulus bearbeitet dieses Gleichnis auf zwei verschiedene Weisen — in den Versen 20–21 und 22–24. Beide Ansichten sind weder völlig unabhängig voneinander, noch bezieht Paulus alle Aspekte mit ein.
Zuerst spricht er in den Versen 20–21 davon, dass man Gott nicht für die Art, wie er uns geschaffen hat, kritisieren kann. Der Töpfer hat das Recht, Gefäße zu unterschiedlichen Zwecken zu schaffen, sowohl zu ehrenvollem als auch zu unehrenvollem Gebrauch. Es ist wichtig zu sehen, dass beide Gefäße — sowohl die für ehrenvollen als auch die für unehrenvollen Gebrauch — in einem Haushalt ihren Zweck erfüllen. Das heißt, dass diese Verse nicht über Erlösung oder Verdammung sprechen, sondern über die Bestimmung der Gefäße, entweder für einen wichtigen oder aber einen weniger wichtigen Zweck. Gott hat also das Recht zu entscheiden, wer Träger wichtiger oder weniger wichtiger Aufgaben sein soll.
In den Versen 22–24 spricht Paulus über Gefäße, die zur Verdammung und zur Verherrlichung bestimmt sind. Die Gefäße zur Verherrlichung identifiziert er mit den Juden- und Heidenchristen. Gefäße zur Verdammnis sind diese, die sich gegen Gott entschieden haben. Dass Menschen sich selbst gegen Gott entschieden haben, steht nicht ausdrücklich hier im Text, wir gehen aber davon aus, weil es durch andere Stellen bestätigt wird. Wir sehen, dass Paulus hier das Thema der Erlösung berührt. Er möchte nicht sagen, dass wir unsere Erlösung nicht beeinflussen könnten, sondern, dass der Mensch sich Gott unterordnen soll, den Weg zu gehen, den Gott im Vorhinein bereitet hat (Vers 23). Es ist schwer, einen klaren Übergang zwischen beiden Themen — Erlösung und Erwählung zu sehen. Gottes Erhabenheit wird betont, nicht, weil Gott willkürlich über das Erlöstsein eines Menschen entscheidet, sondern weil sich der Mensch Gott unterordnen und den Weg, der in Christus für uns bereitet ist, gehen soll.
Wenn wir die Verse in Jeremia lesen, die hier zitiert werden, dann können wir sehen, dass die freie Entscheidung der Juden, Gott zu dienen oder nicht, vorausgesetzt wird.
Die Juden können nicht zur Gänze mit einem schlechten Gefäß verglichen werden, sodass Gott sie deshalb als Nation verworfen und ein anderes Volk erwählt habe. Dieses Bild erreicht seine Grenzen, auch schon deshalb, weil der Ton, im Gegensatz zum Menschen, keinen freien Willen hat. Wenn Gott etwas schafft, dann wird es nicht misslingen.
Die Verunstaltung der Gefäße war nicht das Werk des Töpfers, sondern der Gefäße selbst. Deshalb kann nicht jeder Zug dieses Gleichnisses in die Wirklichkeit übertragen werden.
Es ist eindeutig, dass Paulus dieses Gleichnis im Lichte Jeremias betrachtete.
- zitiert nach: Martin Luther: Vom unfreien Willen, 1525 ↩
- eine alternative Übersetzungsmöglichkeit dieses Verses lautet: über euren guten Willen hinaus ↩
- Das Zusammenwirken zwischen dem Handeln Gottes und unserem eigenen wird auch in Hebräer 13,21 ausgedrückt. ↩