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„Was uns betrifft, unser Bürgerrecht besteht in den Himmeln„1
1. Sind manche Christen für den Himmel, andere für die Erde bestimmt?
Aber nicht für diese allein bitte ich, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an mich glauben, damit sie alle eins seien, wie du, Vater, in mir und ich in dir, dass auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast. […]Vater, ich will, dass die, welche du mir gegeben hast, auch bei mir seien, wo ich bin, damit sie meine Herrlichkeit schauen, die du mir gegeben hast, denn du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt. (Johannes 17,20–21.24)
Jesus nennt die Liebe und die Einheit als die wichtigsten Zeichen, an denen die Welt seine Nachfolger erkennen wird. Die vollkommene Einheit, für die Jesus betete, wird schon im Leben hier Wirklichkeit und reicht bis in die Ewigkeit.
Gottes tiefer Wille ist die Einheit aller seiner Kinder. Er hat allen, die an ihn glauben, die selbe Hoffnung verheißen: ewiges Leben in tiefer Gemeinschaft mit ihm im Himmel.2
Jesus ist gekommen, „[…] zu suchen und zu retten, was verloren ist“ (Lukas 19,10). Aufgrund unserer Sünden waren wir ferne von Gott, wir waren unserem Schöpfer entfremdet3, ja, wir waren seine Feinde4. Jesus hat die Sünde überwunden5, hat uns Vergebung gebracht und uns mit Gott versöhnt6. Er hat uns ein neues Leben geschenkt7 und hat uns so zu Söhnen und Töchtern Gottes gemacht. Deshalb dürfen wir Gott unseren Vater nennen8 und mit ihm, mit Jesus und allen, die ihn lieben, ewig Gemeinschaft haben.
Alle, die Jesus dienen, werden dort sein, wo Jesus ist.
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht. Wer sein Leben liebt, verliert es; und wer sein Leben in dieser Welt hasst, wird es zum ewigen Leben bewahren. Wenn mir jemand dient, so folge er mir nach! Und wo ich bin, da wird auch mein Diener sein. Wenn mir jemand dient, so wird der Vater ihn ehren. (Johannes 12,24–26)
Im Zusammenhang dieser Stelle spricht Jesus über das Leiden, das ihm bevorsteht, und über die Frucht, die aus seinem im Gehorsam ertragenen Leiden erwächst. Die Frucht ist die Erlösung, die er allen schenkt, die ihm gehorchen.
Das Bild vom Weizenkorn, das in die Erde fällt und stirbt, gilt nicht nur für Jesus. Jeder, der Jesus nachfolgt, muss bereit sein, sein Leben hinzugeben (was nicht notwendigerweise den Märtyrertod bedeuten muss. Es geht zuerst einmal um die tägliche Lebenshingabe, die darin besteht, dass wir nicht für unsere eigenen Ziele leben). Dadurch empfangen wir die Verheißung, für immer mit ihm zusammen zu sein. Jeder, der an den Leiden Christi teilhat, wird auch an seiner Herrlichkeit teilhaben.
Diesen Gedanken finden wir auch im 2. Timotheusbrief und im Johannesevangelium:
Das Wort ist gewiss. Denn wenn wir mit gestorben sind, werden wir auch mitleben; wenn wir ausharren, werden wir auch mitherrschen […] (2 Timotheus 2,11–12)
Euer Herz werde nicht bestürzt. Ihr glaubt an Gott, glaubt auch an mich! Im Hause meines Vaters sind viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, würde ich euch gesagt haben: Ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten? Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit auch ihr seid, wo ich bin. Und wohin ich gehe, dahin wisst ihr den Weg. Thomas spricht zu ihm: Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst. Und wie können wir den Weg wissen? Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich. (Johannes 14,1–6)
Jesus ermuntert seine Jünger, ihm zu vertrauen. Er ist gekommen, um uns den Weg zum Vater zu zeigen, uns eine Stätte zu bereiten und um uns mit ihm in die himmlische Herrlichkeit aufzunehmen — in die ewige Gemeinschaft mit ihm und den Vater. Wenn Jesus sich selbst den Weg, die Wahrheit und das Leben nennt, macht er deutlich, dass er das Ziel und der Weg für alle ist, die ihm folgen wollen.
Trotz dieser klaren Worte Jesu unterscheiden die Zeugen Jehovas in ihrer Lehre zwei Gruppen von Christen mit unterschiedliche Hoffnungen: Die eine (bestehend aus 144.000 Erwählten) hat himmlische Hoffnung9, die zweite (eine „große Volksmenge“) hat irdische Hoffnung10. Zu dieser Bibelauslegung kann man nur gelangen, wenn man die klaren Worte Jesu und der Apostel ignoriert.
Außer den oben angeführten Worten Jesu (in denen Jesus klar ausdrückt, dass alle, die ihm dienen und alle, die an die Worte der Apostel glauben, mit ihm zusammen sein und seine vollendete Herrlichkeit schauen und an seiner Freude teilhaben werden)11, gibt es noch viele andere Stellen im Neuen Testament, die über die himmlische Hoffnung sprechen, die die Christen erfüllt12. Zeugen Jehovas behaupten, dass diese Stellen sich auf die 144.000 Erwählten bezögen oder meinen, dass es hier einfach um die „ersten Christen“ ginge13.
Bevor wir uns damit näher beschäftigen, wollen wir vorerst noch eine Bibelstelle anschauen, die von ihnen als eine Grundsäule ihres Lehrsystems betrachtet wird:
Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben. […] Der Herr aber sprach: Wer ist nun der treue und kluge Verwalter, den der Herr über seine Dienerschaft setzen wird, um ihm die zugemessene Speise zu geben zur rechten Zeit? Glückselig jener Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, bei solchem Tun finden wird! In Wahrheit sage ich euch, dass er ihn über seine ganze Habe setzen wird. Wenn aber jener Knecht in seinem Herzen sagt: Mein Herr lässt sich Zeit mit dem Kommen, und anfängt, die Knechte und Mägde zu schlagen und zu essen und zu trinken und sich zu berauschen, so wird der Herr jenes Knechtes kommen an einem Tag, an dem er es nicht erwartet, und in einer Stunde, die er nicht weiß, und wird ihn entzweischneiden und ihm sein Teil festsetzen bei den Ungläubigen. (Lukas 12,32.42–46)
Ihrer Ansicht nach14 spricht diese Stelle über die 144.000 Erwählten, die die „kleine Herde“ bilden. Zusätzlich „gibt ihnen“ diese Stelle die Argumentationsgrundlage, von ihren Mitgliedern unbedingten Gehorsam unter die Wachturmgesellschaft zu fordern, da deren „Leitende Körperschaft“ der „treue und verständige Sklave“ (Matthäus 24,45) ist, der „den anderen Sklaven Speise gibt zur rechten Zeit“.
Die Worte Jesus geben uns aber keine Grundlage zu einer derartigen Interpretation. Das Gegenteil ist der Fall.
Der Zusammenhang von Lukas 12,32 zeigt klar, dass Jesus diese Worte nicht an eine spezielle Gruppe seiner Nachfolger richtete. Jesus ermunterte seine Jünger in einer Weise, die alle Gläubigen zu allen Zeiten stärken soll. Die Herde ist klein, nicht weil sie aus 144.000 besteht, sondern weil es nur wenige sind, die den schmalen Weg gehen.15
Ein wichtiges Thema in der Verkündigung Jesu ist, dass unter seinen Jüngern keiner kleiner oder größer sein soll. Alle sind Brüder, Kinder desselben Vaters.16
Bei der Erklärung von Gleichnissen sollen wir nicht versuchen, für jedes Detail eine Entsprechung in der Wirklichkeit zu suchen. Wir sollen vielmehr auf die Aussageabsicht Jesu schauen. Das Gleichnis Lukas 12,42–46 ist eine Erklärung des zuvor erzählten Gleichnisses (Lukas 12,36–40). Es geht um Wachsamkeit. Jesus will uns bewusst machen, dass wir nur durch das Ausharren im Guten und in dem beständigen Gehorsam das Ziel erreichen werden.
In den Versen 47–48 finden wir einen zusätzlichen Aspekt ausgedrückt. Jeder ist für sich selbst verantwortlich, entsprechend der von ihm empfangenen Verantwortung: die, die den Willen Gottes aus seinem Wort kennen, ebenso wie die anderen, die ihn nicht kennen, weil sie sein Wort nicht kennengelernt haben.
Zur weiteren Prüfung sollten wir zwei Fragen näher betrachten:
2. Gelten die Verheißungen des Neuen Testaments nur für die ersten Christen oder für alle Jünger Jesu?
Jesus kam, um alle Menschen zu retten, um alle zu rufen, die sich nach Gottes Herrlichkeit sehnen. Deshalb ist es klar, dass das Neue Testament nicht nur für die erste Generation der Christen oder für 144.000 Erwählte geschrieben wurde17. Die Verheißungen des Neuen Testaments beziehen sich auf alle Christen aller Zeiten. Mehrere Stellen zeigen das ganz klar, z. B.:
Johannes schreibt über das Kommen Jesu in diese Welt:
Er war in der Welt, und die Welt wurde durch ihn, und die Welt kannte ihn nicht. Er kam in das Seine, und die Seinen nahmen ihn nicht an; so viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben; die nicht aus Geblüt, auch nicht aus dem Willen des Fleisches, auch nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. (Johannes 1,10–13)
Jesus kam nicht nur für seine Generation, sondern für jeden (was sogar die Zeugen Jehovas als Tatsache akzeptieren). Deshalb sind die Worte: „so viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden“ für alle, die an Jesus glauben, gültig.
Römer 8,12–17 zeigt uns, dass die Kinder Gottes vom Geist Gottes geleitet werden, dass sie Erben Gottes und Miterben Christi sind. Sollten die Miterben Christi nicht mit ihm im Himmel sein?
So sind wir nun, Brüder, nicht dem Fleisch Schuldner, um nach dem Fleisch zu leben; denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, so werdet ihr sterben, wenn ihr aber durch den Geist die Handlungen des Leibes tötet, so werdet ihr leben. Denn so viele durch den Geist Gottes geleitet werden, die sind Söhne Gottes. Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, wieder zur Furcht, sondern einen Geist der Sohnschaft habt ihr empfangen, in dem wir rufen: Abba, Vater! Der Geist selbst bezeugt zusammen mit unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind. Wenn aber Kinder, so auch Erben, Erben Gottes und Miterben Christi, wenn wir wirklich mitleiden, damit wir auch mit verherrlicht werden. (Römer 8,12–17)
In ähnlicher Weise werden Christen „Abrahams Söhne“, „Erben der Verheißung“, „Kinder Gottes“, „der Tempel Gottes“ und „das neue Israel“ (Galater 3,6–7.16.29; Epheser 2,11–22; 3,6–7; Römer 8,17; 1 Korinther 3,16–17 usw.) genannt.
Zeugen Jehovas beziehen diese und andere Stellen nur auf die 144.000 Erwählten18.
Im Fall von Römer 8,17 können wir klar erkennen, dass dieser Erklärung jede Grundlage fehlt. Wir können noch eine weitere Stelle prüfen.
Paulus spricht in Galater 3 darüber, wer Abrahams Söhne („Same“) sind:
Ebenso wie Abraham Gott glaubte und es ihm zur Gerechtigkeit gerechnet wurde. Erkennt daraus: Die aus Glauben sind, diese sind Abrahams Söhne! Die Schrift aber, voraussehend, dass Gott die Nationen aus Glauben rechtfertigen werde, verkündigte dem Abraham die gute Botschaft voraus: „In dir werden gesegnet werden alle Nationen.“ Folglich werden die, die aus Glauben sind, mit dem gläubigen Abraham gesegnet. (Galater 3, 6–9)
Er sagt, dass alle, die Gott so wie Abraham glauben, Abrahams Söhne sind (Vers 6–7). Nach Vers 9 werden sie zusammen mit Abraham gesegnet werden. Sie sind Söhne Gottes durch ihren Glauben an Christus (Vers 26) und Erben nach der Verheißung (Vers 29).
[…] denn ihr alle seid Söhne Gottes durch den Glauben in Christus Jesus. Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft worden seid, ihr habt Christus angezogen. Da ist nicht Jude noch Grieche, da ist nicht Sklave noch Freier, da ist nicht Mann und Frau; denn ihr alle seid einer in Christus Jesus. Wenn ihr aber des Christus seid, so seid ihr damit Abrahams Nachkommenschaft und nach der Verheißung Erben. (Galater 3,26–29)
Deshalb erbt Abraham (entsprechend der Lehre der Zeugen Jehovas ist er Erbe der irdischen Hoffnung) die gleichen Segnungen wie alle, die an Jesus glauben, die Kinder Gottes und Erben der himmlischen Hoffnung sind.19
3. Kommen manche Gläubige nicht in den Himmel? Sind die Gläubigen des Alten Testaments nicht im Himmel?
3.1. Alle Gläubigen bilden eine Einheit
Um diese Frage zu beantworten, wollen wir zuerst darlegen, dass das Neue Testament über die Einheit aller Gläubigen spricht, was wir schon aus der oben erwähnten Stelle (Gal 3 — alle Gläubigen werden zusammen mit Abraham gesegnet) gesehen haben. Es gibt dazu noch weitere Stellen:
In Lukas 13,22–29 spricht Jesus klar darüber, dass Abraham, Isaak, Jakob und alle Propheten mit allen Geretteten zusammen im Reich Gottes sind.
Und lehrend durchzog er nacheinander Städte und Dörfer und reiste nach Jerusalem. Es sprach aber jemand zu ihm: Herr, sind es wenige, die gerettet werden? Er aber sprach zu ihnen: Ringt danach, durch die enge Pforte hineinzugehen; denn viele, sage ich euch, werden hineinzugehen suchen und werden es nicht können. Sobald der Hausherr aufgestanden ist und die Tür verschlossen hat und ihr anfangen werdet, draußen zu stehen und an der Tür zu klopfen und zu sagen: Herr, öffne uns! wird er antworten und zu euch sagen: Ich kenne euch nicht und weiß nicht, woher ihr seid. Dann werdet ihr anfangen, zu sagen: Wir haben vor dir gegessen und getrunken, und auf unseren Straßen hast du gelehrt. Und er wird sagen: Ich sage euch, ich kenne euch nicht und weiß nicht, woher ihr seid. Weicht von mir, alle ihr Übeltäter! Da wird das Weinen und das Zähneknirschen sein, wenn ihr Abraham und Isaak und Jakob und alle Propheten im Reich Gottes sehen werdet, euch aber draußen hinausgeworfen. Und sie werden kommen von Osten und Westen und Norden und Süden zu Tisch liegen im Reich Gottes. (Lukas 13,22–29)
Jesus beantwortet hier die Frage, ob nur wenige gerettet werden. Er zeigt uns, wie ernst wir den Kampf nehmen sollen, dass wir sein Wort nicht nur hören, sondern auch tun sollen. Er spricht nur von zwei Gruppen von Menschen: von denen, die nicht gerettet und von denen, die gerettet und gemeinsam im Reich Gottes zu Tisch liegen werden. Sie kommen „von Osten und Wesen und Norden und Süden“ — im Gegensatz zu denen, die damals Jesus abgelehnt haben. Menschen aus allen Völkern werden Jesus annehmen und mit den Glaubensvätern im Reich Gottes sein.
Die Apostel und die ersten Christen hatten eine himmlische Hoffnung20. Gerade durch diese Stelle wird klar, dass sie sich der gleichen Gemeinschaft mit Gott erfreuen werden wie Abraham und die Propheten21.
Auch im Hebräerbrief wird ausgedrückt, dass Gott für alle Gläubigen dieselbe Gabe, dieselbe Vollendung vorbereitet hat, dass für die Gläubigen, die zur Zeit des Alten Bundes lebten dieselben Verheißungen gelten, wie für Christen (Hebräer 11,8–10.16.39–40). 22
Nur wenn man den Text völlig aus dem Zusammenhang reißt, kann man diese Stelle so verstehen, dass die Gläubigen des Alten Testaments von der himmlischen Hoffnung ausgeschlossen waren.
Wenn Zeugen Jehovas (im Widerspruch zu diesen klaren Aussagen) behaupten, dass die gläubigen Israeliten und der größte Teil der Christen eine andere — irdische — Hoffnung haben, dann sollten sie das durch Worte der Hl. Schrift belegen können. Wir wollen nun einen Blick auf einige Texte werfen, auf die sie sich fälschlich berufen.23
3.2. Sind manche Gläubige nicht für den Himmel bestimmt?
In ihrer Argumentationskette wollen die Zeugen Jehovas zuerst zeigen, dass manche Gläubige nicht im Himmel sein werden. Ausgangspunkt ihrer Argumentation ist vor allem Johannes 3,13. Sie entnehmen dieser Stelle, dass bis zu der Zeit, als Jesus diese Worte sprach, niemand in den Himmel hinaufgestiegen sei. Daher konnten die alttestamentlichen Gläubigen nicht im Himmel sein und nur eine irdische Hoffnung haben.
Zum richtigen Verständnis dieses Textes sollten wir uns den Zusammenhang anschauen.
Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wir reden, was wir wissen, und bezeugen, was wir gesehen haben, und unser Zeugnis nehmt ihr nicht an. Wenn ich euch das Irdische gesagt habe, und ihr glaubt nicht, wie werdet ihr glauben, wenn ich euch das Himmlische sage? Und niemand ist hinaufgestiegen in den Himmel als nur der, der aus dem Himmel herabgestiegen ist, der Sohn des Menschen. (Johannes 3,11–13)
Jesus betonte, dass er der einzige ist, der authentisch über das Himmlische sprechen kann, da er der einzige ist, der vom Himmel herabgestiegen ist. Kein Mensch ist jemals in den Himmel hinaufgestiegen, um das Himmlische offenbaren zu können. Das kann nur Jesus.24 Er allein hat einen himmlischen Ursprung, nur er ist aus dem Schoß des Vaters zu uns gekommen. Nur er hat die Erkenntnis und die Vollmacht, über das Himmlische zu sprechen und uns dorthin zu rufen. Jesus wollte hier nichts darüber sagen, was mit den verstorbenen Gläubigen geschah.
Denselben Gedanken finden wir im Kapitel 3 nochmals ausgedrückt:
Der von oben kommt, ist über allen; der von der Erde ist, ist von der Erde und redet von der Erde her. Der vom Himmel kommt, ist über allen; was er gesehen und gehört hat, das bezeugt er; und sein Zeugnis nimmt niemand an. Wer sein Zeugnis angenommen hat, der hat besiegelt, dass Gott wahrhaftig ist. Denn der, den Gott gesandt hat, redet die Worte Gottes; denn er gibt den Geist nicht nach Maß. (Johannes 3,31–34)
Weiters führt die Wachtturmgesellschaft einige wichtige Gestalten die vor Jesus gelebt haben, an, von denen sie behaupten, dass sie weder im Himmel sind noch jemals dort sein werden:25
a) David (Apostelgeschichte 2,34 „Denn nicht David ist in die Himmel aufgefahren …“)
Es ist auch hier sehr notwendig, den Zusammenhang genau anzuschauen, um zur richtigen Auslegung zu kommen.
Männer von Israel, hört diese Worte: Jesus, den Nazoräer, einen Mann, der von Gott euch gegenüber erwiesen worden ist durch Machttaten und Wunder und Zeichen, die Gott durch ihn in eurer Mitte tat, wie ihr selbst wisst — diesen Mann, der nach dem bestimmten Ratschluss und nach Vorkenntnis Gottes hingegeben worden ist, habt ihr durch die Hand von Gesetzlosen an das Kreuz geschlagen und umgebracht. Den hat Gott auferweckt, nachdem er die Wehen des Todes aufgelöst hatte, wie es denn nicht möglich war, dass er von ihm behalten würde. Denn David sagt über ihn: „Ich sah den Herrn allezeit vor mir; denn er ist zu meiner Rechten, damit ich nicht wanke. Darum freute sich mein Herz, und meine Zunge jubelte; ja, auch mein Fleisch wird in Hoffnung ruhen; denn du wirst meine Seele nicht im Hades zurücklassen noch zugeben, dass dein Frommer Verwesung sehe. Du hast mir kundgetan Wege des Lebens; du wirst mich mit Freude erfüllen vor deinem Angesicht.“ (Psalm 16,8–11) Ihr Brüder, es sei erlaubt, mit Freimütigkeit zu euch zu reden über den Patriarchen David, dass er gestorben und begraben und sein Grab bis auf diesen Tag unter uns ist. Da er nun ein Prophet war und wusste, dass Gott ihm mit einem Eid geschworen hatte, einen seiner Nachkommen auf seinen Thron zu setzen, hat er voraussehend von der Auferstehung des Christus geredet, dass er weder im Hades zurückgelassen worden ist noch sein Fleisch die Verwesung gesehen hat. Diesen Jesus hat Gott auferweckt, wovon wir alle Zeugen sind. Nachdem er nun durch die Rechte Gottes erhöht worden ist und die Verheißung des Heiligen Geistes vom Vater empfangen hat, hat er dieses ausgegossen, was ihr seht und hört. Denn nicht David ist in die Himmel aufgefahren; er sagt aber selbst: „Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde lege zum Schemel deiner Füße!“ (Psalm 110,1) Das ganze Haus Israel wisse nun zuverlässig, dass Gott ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt. (Apostelgeschichte 2,22–36)
Petrus wollte zeigen, dass Jesu Auferstehung im Alten Testament vorhergesagt wurde und sich diese Prophetie nicht in David erfüllt hatte, da er nicht so wie Jesus auferstand. Nur der Leib Jesu blieb nicht im Grab.
Durch diese Gegenüberstellung zwischen David und Jesus hat Petrus den Blick auf die Auferstehung Jesu gelenkt. Er hat aber nichts darüber gesagt, ob David in der Ewigkeit in einem irdischen Paradies oder im Himmel sein wird.
b) Hiob (Hiob 14,7–15)
Denn für den Baum gibt es Hoffnung. Wird er abgehauen, so schlägt er wieder aus, und seine Triebe bleiben nicht aus. Wenn seine Wurzel auch in der Erde altert und sein Stumpf im Staub abstirbt — vom Duft des Wassers sprosst er wieder und treibt Zweige wie ein Pflänzling. Ein Mann aber stirbt und liegt da; und ein Mensch verscheidet, und wo ist er dann? Das Wasser verrinnt aus dem Meer, und der Fluss trocknet aus und versiegt; so legt der Mensch sich hin und steht nicht wieder auf. Bis der Himmel nicht mehr ist, erwacht er nicht und wird nicht aufgeweckt aus seinem Schlaf. Dass du mich doch im Scheol verstecktest, mich verbärgest, bis dein Zorn sich abwendete, mir ein Ziel setztest und dann meiner gedächtest! — Wenn ein Mann stirbt, wird er etwa wieder leben? — Alle Tage meines Dienstes wollte ich harren, bis meine Ablösung käme! Du würdest rufen, und ich würde dir antworten, nach dem Werk deiner Hände würdest du dich sehnen.
In diesen Versen finden wir die hoffnungslosen Gedanken eines leidenden Menschen, Gedanken, denen Hiob selber später widerspricht (siehe Hiob 19,25–27).26 In Hiob 14 ist die Frage, was mit dem Menschen nach dem Tod sein wird, himmlische oder irdische Hoffnung überhaupt nicht das Thema.
c) Johannes der Täufer (Matthäus 11,11–12)
Wahrlich, ich sage euch, unter den von Frauen Geborenen ist kein Größerer aufgestanden als Johannes der Täufer; der Kleinste aber im Reich der Himmel ist größer als er. Aber von den Tagen Johannes des Täufers an bis jetzt wird dem Reich der Himmel Gewalt angetan, und Gewalttuende reißen es an sich.
Jesus wollte zeigen, dass die von ihm verkündete Frohe Botschaft alles, was Gott vor ihm offenbart hatte, an Wert übersteigt. Johannes der Täufer war zwar der größte unter den Propheten, aber er gehörte im Heilsplan Gottes noch zur Epoche des Alten Testaments (auch wenn er ein Zeitgenosse Jesu war). Deshalb wird jeder im Reich Gottes (jeder, der der von Jesus verkündeten Botschaft gehorcht) größer sein als Johannes, da er die durch Jesus gebrachte Erlösung schon hier auf Erden erfährt.27
Neben diesen Beispielen werden auch noch andere Stellen missbräuchlich als Argumente herangezogen. Doch immer zeigt eine Betrachtung des Zusammenhangs, dass die Wachtturmgesellschaft etwas in den Text hineinliest, was dort nicht steht.28
4. Betrifft die Verheißung, „das Land zu erben“ eine eigene Kategorie von Gläubigen?
Oft weisen Jehovas Zeugen darauf hin, dass auch die Bibel die Verheißung, „das Land zu erben“, beinhaltet. Diese Verheißung müsse daher einer anderen Kategorie von Gläubigen gelten als die Verheißung, mit Jesus im Himmel Gemeinschaft zu haben. Aber ist das wirklich so? Wir finden diese Verheißung in der Bergpredigt:
Als er aber die Volksmengen sah, stieg er auf den Berg; und als er sich gesetzt hatte, traten seine Jünger zu ihm. Und er tat seinen Mund auf, lehrte sie und sprach: Glückselig die Armen im Geiste, denn ihrer ist das Reich der Himmel. Glückselig die Trauernden, denn sie werden getröstet werden. Glückselig die Sanftmütigen, denn sie werden das Land erben. Glückselig, die nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten, denn sie werden gesättigt werden. Glückselig die Barmherzigen, denn ihnen wird Barmherzigkeit widerfahren. Glückselig, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen. Glückselig die Friedensstifter, denn sie werden Söhne Gottes heißen. Glückselig die um der Gerechtigkeit willen Verfolgten, denn ihrer ist das Reich der Himmel. Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und alles Böse lügnerisch gegen euch reden werden um meinetwillen. Freut euch und jubelt, denn euer Lohn ist groß in den Himmeln; denn ebenso haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch waren. (Matthäus 5,1–12)
Alles, was Jesus hier verheißt, „das Land zu erben“, „das Reich der Himmel zu erhalten“, „gesättigt zu werden“, „Barmherzigkeit, die einem widerfährt“, „Gott zu schauen“, „Söhne Gottes zu heißen“ drückt aus, welch tiefe Freude und Erfüllung Gott denen schenken wird, die ihn aus reinem Herzen suchen. Alle „Bedingungen“, die hier beschrieben werden, um diese Verheißungen zu erlangen, „arm zu sein im Geiste“, „Barmherzigkeit“, „Sanftmut“, „Hunger und Durst nach Gerechtigkeit“ beschreiben ein ehrliches, tiefes Verlangen nach Gott. Es ist unmöglich, hier zwei Kategorien von Gläubigen zu finden, wie etwa, dass die, die reinen Herzens sind, Gott schauen werden (also himmlische Hoffnung haben) und die Sanftmütigen das Land erben werden (also irdische Hoffnung haben). Kann man ohne ein reines Herz sanftmütig sein?
5. Offenbarung 7 und 14
Nach der Lehre der Wachtturmgesellschaft sprechen Offenbarung 7,1–8 und 14,1–5 über die Gläubigen mit himmlischer Hoffnung, während die in 7,9–17 erwähnten Menschen im Paradies auf Erden leben werden.
Das Buch der Offenbarung ist voller Bilder, die oft nicht leicht zu verstehen sind. Deswegen wird dieses Buch auch häufig durch entsprechende Missdeutungen zur Begründung falscher Lehren herangezogen.
Bei einer genauen Betrachtung sind auch in der von den Zeugen Jehovas verwendeten Erklärung von Offenbarung 7 und 14 Widersprüche und Denkfehler zu erkennen:
Sie verstehen den Ausdruck „aus jedem der Stämme Israels“ symbolisch, beziehen ihn also nicht auf die Geretteten aus dem Volk Israel oder die Judenchristen, sondern auf eine besondere Klasse von Christen, die aus allen Völkern erwählt wurden. Warum aber nehmen sie dann die Zahl 144.000 wörtlich? 12 x 12 x 1000 = 144.000. Sowohl die Zahl 12 als auch die Zahl 1000 drücken in symbolischer Weise die Fülle aus, die Vollzahl aller Geretten aus Israel.
Sowohl die 144.000 (in Offenbarung 14,3) als auch die „große Volksmenge“ (7,9 und auch 7,15, wo sie in Gottes Tempel dienen) stehen vor dem Thron Gottes. Es ist daher eine willkürliche Erklärung, zu behaupten, dass sich die 144.000 im Himmel befinden, während die große Volksmenge Gott auf der Erde dient.
In 7,9 lesen wir, dass die „große Volksmenge“ mit weißen Gewändern bekleidet ist, was nach 3,5 der Lohn derer ist, die überwinden. Ihre Namen stehen im Buch des Lebens und sie haben daher das Recht, in das himmlische Jerusalem einzugehen. Die, die überwinden, werden eine Säule im Tempel Gottes sein (3,12), ja sie werden mit Jesus auf seinem Thron sitzen (3,21).
Wir finden keinen Hinweis darauf, dass es unter denen, die überwinden zwei verschiedene Gruppen geben wird, dass manche zwar mit weißen Kleidern bekleidet werden, aber die anderen Verheißungen nicht erlangen werden.
6. Schlussgedanken
Abschließend noch einige Gedanken zu Johannes 10,14–16, wo Jesus sagte:
Ich bin der gute Hirte; und ich kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich, wie der Vater mich kennt und ich den Vater kenne; und ich lasse mein Leben für die Schafe. Und ich habe andere Schafe, die nicht aus diesem Hof sind; auch diese muss ich bringen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Herde, ein Hirte sein. (Johannes 10,14–16)
Nach der Erklärung der Zeugen Jehovas29 sind die „anderen Schafe“ nicht in den Neuen Bund zwischen Gott und dem geistlichen Israel aufgenommen, sondern sind jene, die eine irdische Verheißung erben werden. Dieses Verständnis widerspricht aber ganz klar den Worten Jesu in Vers 16b, dass nur ein Hirt und eine Herde sein wird.
Dass es nur eine Herde und einen Hirten geben wird ist eine der Grundaussagen des Neuen Testaments. Während es zur Zeit des Alten Testaments und auch noch zur Zeit Jesu Feindschaft zwischen den Juden und den anderen Völkern gab, kam Jesus, um diese Feindschaft zu überwinden und alle, die durch ihn an Gott glauben, in einem Leib zu vereinen.30 Das ist das Geheimnis Gottes: Er führt alle seine Kinder zusammen, gibt ihnen dieselbe Gabe und schenkt ihnen tiefe Einheit.
Dieses Geheimnis möchten Jehovas Zeugen zerstören, wenn sie die eine Herde in zwei Gruppen aufteilen wollen, wo doch Jesus sagt, dass die beiden eins sein werden.
- Philipper 3,21 — Neue Welt Übersetzung ↩
- Der Himmel ist die endgültige Erfüllung unseres Glaubens. Er ist kein Teil dieser sichtbaren, materiellen Welt (1 Korinther 15,50.53; 2 Korinther 4,17–18).
„Denn wir sehen jetzt mittels eines Spiegels, undeutlich, dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise, dann aber werde ich erkennen, wie auch ich erkannt worden bin.“ (1 Korinther 13,12)
Es war Gottes ewiger Plan, dass der Mensch in vollkommener Beziehung zu ihm in Ewigkeit lebe. Dort werden wir die Beziehung zu unserem Vater und damit verbunden auch zu all unseren Brüdern und Schwestern in vollkommener Erfüllung erfahren. ↩ - siehe Epheser 2,1–3 ↩
- siehe Kolosser 1,21 ↩
- siehe Römer 8,3–4 ↩
- siehe Kolosser 1,21–23; 2 Korinther 5,18–21 ↩
- siehe Epheser 4,20–24; 2 Korinther 5,17; Galater 6,15 ↩
- siehe Römer 8,15; Johannes 1,12–13 ↩
- Du kannst für immer im Paradies auf Erden leben, 1982, S. 124–126 ↩
- Du kannst für immer im Paradies auf Erden leben, 1982, S. 163–164 ↩
- siehe auch Offenbarung 3,12.21 ↩
- Hebräer 3,1; 10,34; Philipper 3,20; Kolosser 1,5; 1 Petrus 1,4; 2 Korinther 5,1–10; Epheser 2,6 ↩
- Vergleiche: Du kannst für immer im Paradies auf Erden leben, 1982, S. 120 ↩
- Vergleiche: Du kannst für immer im Paradies auf Erden leben, 1982, S. 193, hier allerdings auf die Parallelstelle in Matthäus 24,45–47 bezogen ↩
- siehe Matthäus 7,13–14; Lukas 13,23–24 ↩
- Natürlich gibt es Unterschiede unter Christen, was ihre Verantwortung betrifft. Christen, die im Glauben älter sind, haben Aufgaben an denen, die den Weg der Nachfolge erst vor Kurzem begonnen haben. Diese Beziehungen sind aber wie zwischen jüngeren und älteren Geschwistern in einer Familie. Die Verantwortung zum Aufbau und Bestärkung seiner Brüder betrifft jeden Christen. ↩
- wie es von den Zeugen Jehovas behauptet wird: United in Worship of the Only True God, 1983, S. 111 ↩
- Du kannst für immer im Paradies auf Erden leben, 1982, S.126: Insgesamt werden schließlich nur 144.000 Personen die „Versammlung Gottes“ bilden. Heute leben nur noch wenige davon, ein Überrest, auf der Erde. … Die Bibel bezeichnet diese aus 144.000 Gliedern bestehende Versammlung auch mit den Begriffen „die Braut, das Weib des Lammes“, ‚der Leib des Christus‘, „der Tempel Gottes“, „das Israel Gottes“ und das „Neue Jerusalem“ (Offenbarung 21,9; Epheser 4,12; 1 Korinther 3,17; Galater 6,16; Offenbarung 21,2) ↩
- siehe dazu unsere obige Erklärung von Römer 8,17 ↩
- Du kannst für immer im Paradies auf Erden leben, 1982, S.120: Jesus sagte hier seinen Aposteln eindeutig, dass sie mit ihm im Himmel vereint sein würden. Der Apostel Paulus erzählte den ersten Christen oft von dieser wunderbaren Hoffnung. ↩
- „zu Tisch liegen“ ist ein Ausdruck für Gemeinschaft haben. Lukas 14,15–24 und Matthäus 8,11–12 sagen das Gleiche: Die Pharisäer und jüdischen Führer, die sich als „Söhne des Reiches“ betrachteten, weil sie zum erwählten Volk gehörten, werden in die Dunkelheit hinausgestoßen werden und Gott wird sich eine andere Nation erwählen (die Christen), die mit den Gehorsamen des Alten Bundes zusammen im Reich Gottes sein werden. ↩
- Wie wir schon oben in Galater 3 gesehen haben, erhält Abraham das gleiche Erbe und wird zusammen mit allen Gläubigen gesegnet. ↩
- Es sei an dieser Stelle angemerkt, dass diese Lehre von den Zeugen Jehovas erst im Laufe ihrer Geschichte entwickelt wurde. Erst seit 1935 finden wir die „Erkenntnis“, dass Ezechiel 9,1–11; Johannes 10,16; Matthäus 25,31–46; Offenbarung 7,9–17; Apostelgeschichte 2,29.34; Hiob 14,13–15; Matthäus 11,11 und Johannes 3,13 über die irdische Hoffnung sprechen und die Zahl der 144.000 Erwählten erfüllt war. Den allein wahren Gott anbeten, 2002, S.120–121 ↩
- siehe Johannes 1,18: „Niemand hat Gott jemals gesehen, der eingeborene Gott, der in des Vaters Schoß ist, der hat ihn kundgemacht.“ Niemand hat den Vater gesehen, niemand hat ihn wirklich erkannt. Einzig Jesus konnte ihn uns offenbaren. Darum sind seine Worte für alle, die Gott suchen, Autorität. ↩
- Du kannst für immer im Paradies auf Erden leben, 1982, S.120–122 ↩
- In Hiob 14,7–15 spricht Hiob, so als ob es keine Auferstehung, ja überhaupt keine Hoffnung gäbe — auch keine irdische Hoffnung. Aber später (in Hiob 19,25–27) spricht er deutlich über seine Hoffnung über den Tod hinaus. ↩
- Die Begriffe „Reich Gottes“ oder „Reich der Himmel“ können nicht immer einfach mit dem „Himmel“ als dem „Ort“ der ewigen Gemeinschaft mit Gott oder mit „Gemeinde“ gleichgesetzt werden. Jesus verwendete diese Begriffe in seinen Gleichnissen, um unterschiedliche Aspekte des Wirkens Gottes zu verdeutlichen. Oft meint „in das Reich Gottes einzugehen“, die Worte Jesu anzunehmen, sich Gott zu zuwenden oder einfach mit Gott zu leben, nicht erst nach dem Tod, sondern schon hier und jetzt. ↩
- Ezechiel 9,1–11 spricht über Gottes Gericht über die Juden im späten 6. Jahrhundert v. Chr. Aufgrund ihres Götzendienstes und ihres sündhaften Lebens wurden sie durch die Babylonier besiegt, ihr Tempel wurde zerstört, viele von ihnen getötet und andere ins Exil gebracht. Trotzdem versprach Gott ihnen, dass nicht alle vernichtet werden, sondern dass ein gehorsamer Rest übrig bleiben werde. Diese Stelle hat also nichts mit der Frage der irdischen oder himmlischen Hoffnung der Gläubigen zu tun. Mit Johannes 10,16 und Offenbarung 7 werden wir uns noch später gesondert beschäftigen. ↩
- United in Worship of the Only True God, 1983, S. 116 ↩
- Epheser 2,11–22 (besonders V. 15); 3,4–7; Hebräer 11; Galater 3,9; Römer 4,16–17 ↩